Trotz der Sturmschäden [bekomme ich jetzt eigentlich Agrarnothilfe von der EU?] scheint unsere Tomate - also zumindest die untere Hälfte - reichlich Tomaten zu tragen. Wir konnten heute die ersten zum Abendessen probieren, und es stehen noch weitere aus. Sogar neue Blüten haben sich noch gebildet.
Seit mehreren Tagen herrscht hier Gewitterwetter: Heiße, schwüle Stunden werden durch regelrechte Unwetter abgelöst. So geschah es auch am Sonntag nachmittag und abend mehrfach, während ich beim Aufbau der Bühne, der letzten Stellprobe und im Konzert war. Leider führte der Regen und der Sturm wohl dazu, dass unsere Tomate, die in die Länge geschossen war und zahlreiche Blütenstände angesetzt hatte, sich auf Höhe des Balkongeländers verdrehte und brach. Die abgebrochene obere Hälfte habe ich daraufhin vollständig abgeschnitten und provisorisch in einer Blumenvase versorgt. Ich hoffe sehr, dass es ihr gelingt, ausreichend Wasser zu ziehen und vielleicht sogar neue Wurzeln zu bilden. Die untere Hälfte sollte den Schaden auf jeden Fall überstehen, und immerhin finden sich dort auch schon einige grüne Tomaten.
Gestern kamen wir (etwas überraschend) zu einem neuen Sichtschutz für den Balkon: Den alten Sichtschutz wollten wir ja schon länger ersetzen, da er inzwischen ziemlich verschmutzt und an mehreren Stellen zerissen war, aber durch das tatkräftige Handeln unserer Vermieter beschleunigte sich die Angelegenheit dann deutlich. An die neuen Farben im Hintergrund werden wir uns noch etwas gewöhnen müssen, und die rosa Mini-Petunien passen jetzt farblich leider nicht mehr so gut zum Sichtschutz. Aber die Tomate scheint sich wohlzufühlen und weiterhin gut zu entwickeln, und vielleicht pflanze ich dann nächstes Jahr zur Abwechslung mal Tagetes.
Dieses Jahr scheinen sich meine Blumenkästen gut zu entwickeln. Vielleicht lässt sich die Blütenpracht auch darauf zurückführen, dass ich regelmäßiger daran gedacht habe zu düngen. Nur die Wicken beschränken sich immer noch darauf, am Sichtschutz empor zu ranken (was ja eigentlich schon ganz gut ist), lassen aber keine Blüten erkennen. Dabei blühen sie in freier Wildbahn schon rege. Vielleicht ist es ihnen auf unserem Balkon zu schattig, oder ich habe sie zu stark gegossen?
Es ist kaum zu glauben, wie schnell sie wachsen: Nach den Eisheiligen im Mai ergänzte eine Tomate den Pflanzenbestand und wurde im bewährten Kübel relativ tief eingepflanzt, in der Hoffnung, dass sie starke Wurzeln schlägt. Und Mitte Juni schaute der kleine Tomaterich schon problemlos übers Balkongeländer. Er heißt übrigens Jim, was auch ganz gut passt, da er fast Bohnen-artig in die Höhe geschossen ist.
Mit den Blumen waren auch erneut zwei Erdbeerpflanzen auf unseren Balkon gezogen. Diesmal waren es keine speziellen Hängeerdbeeren, aber ich hoffte trotzdem, dass sie sich auch in Blumetöpfen wohlfühlen würden. Nachdem sie schon in der Gärtnerei Blüten angesetzt hatten, entwickelten sich rasch die ersten (noch grünen) Früchte, und Mitte Mai setzte eine deutlich Rotfärbung ein. Der erste Geschmackstest verlief kurz darauf sehr positiv.
Im April las ich eifrig in meinen Pflanzenbücher, sichtete entsprechende Werbung, die praktischerweise in unserem Briefkasten gelandet war, und verbrachte etwas Zeit im Baumarkt und der Gärtnerei. Ein Samstag Mitte April erwies sich als besonders erfolgreich, obwohl ich meine endgültige Entscheidung, welche Pflanzen es denn sein sollten, natürlich erst kurz vor Ladenschluss traf. Im Anschluss konnte sonntags schon einiges in die frisch gereinigten Kästen gepflanzt bzw. gesät werden. Danach galt es dann die ersten Tage zu überstehen - das Wetter war zwar rund um Ostern frühsommerlich, aber man weiß ja nie...
Meine Bedenken wegen des Wetters waren aber unnötig. Und so konnte ich an meinem ersten freien Mittwoch schöne Stunden auf dem Balkon verbringen. Sehr erholsam!
Wie ich bereits berichtet habe, lese ich gerne die Romane von Robert J. Sawyer, einem kanadischen Science-Fiction-Autor. Anfang April holte ich einfach "WWW:Wake" und "WWW:Watch" nochmals hervor, da der letzte Band dieser Trilogie in Kürze erscheinen sollte. Wenn man eh gerade erschöpft ist, ist es außerdem sehr praktisch, für die Zugfahrt Bücher einzupacken, von denen man schon weiß, dass man sie immer wieder gerne liest. Letztes Wochenende konnte ich mich dann auch direkt im Anschluss in den neu erschienenden dritten Band, "WWW:Wonder", vertiefen. Ich muss sagen, trotz einzelner Übertreibungen (warum musste z.B. zusätzlich noch ein Mordverdacht aufgebaut werden?) hat mir auch dieser Roman wieder viel Spaß gemacht. Leider war das Buch dann aber viel zu schnell durchgelesen! Und Nachschub gibt es vermutlich auch frühestens in einem Jahr wieder...
Der Winter war lang, und lange habe ich auch kaum etwas berichtet. In den letzten Wochen wurde es aber zunehmend Frühling. Zeigten sich bei einem Spaziergang Mitte März zunächst nur an versteckten und gut geschützten Stellen die ersten Blüten, wurde es jetzt im April überall grün, weiß, gelb, rosa. Besonders schön war das Blütenmeer, das abends bei Dämmerung am Haus gegenüber quasi zu leuchten schien.
Inzwischen blühen auch die Obstbäume, und das herrliche, fast schon frühsommerliche Wetter lädt dazu ein, sich draußen aufzuhalten. Heute haben wir daher auch zum ersten Mal wieder auf unserem Balkon zu Abend gegessen.
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